Federweißer-Tour 2024

Bettina und Martin planten die traditionelle Tour von Wiesbaden-Biebrich nach Neuwied in diesem Jahr auf das letzte Oktoberwochenende – eine Zeit, in der der Federweißer fast vollständig aus den Regalen verschwunden war. So musste die Gruppe diesmal ohne den beliebten Begleiter auskommen.

Frühstück in Wiesbaden

Am Donnerstag wurden die Boote verladen. Von den ursprünglich zehn angemeldeten Teilnehmern mussten wir uns leider von Axel verabschieden, der sich krankmeldete. Am Freitagnachmittag reisten sieben Teilnehmer mit dem Vereinsbus und den Booten nach Wiesbaden. Mein Versuch, über St. Goar und St. Goarshausen mit dem Zug nach Wiesbaden zu kommen, scheiterte leider an einem Totalausfall der Bahn. So musste ich das traditionelle Abendessen im Wiesbadener Ruderclub ausfallen lassen.

Die Hameln bei Eltville

Am Samstagmorgen unternahm ich mit Helene einen zweiten Anlauf – diesmal mit Erfolg. Nach einem morgendlichen Spaziergang durch den frischen Wiesbadener Kurpark erreichten wir das Bootshaus. Dort wurden wir herzlich empfangen und konnten noch einen Kaffee, Orangensaft und Brötchen genießen, bevor wir um 10:00 Uhr in Biebrich ablegten. Die Gepäckverstauung in den Booten stellte sich als Herausforderung dar, wurde aber mit Tetris-Geschick gemeistert.

Beim Glühli in Joschs Rheinblick

Die Temperaturen waren kühl, und der Himmel blieb fast durchgängig bedeckt. Doch der fehlende Wind, gelegentlich sogar Schiebewind, sorgte für angenehme Bedingungen. Unsere jugendlichen Mitruderer träumten derweil von Rheinvillen als Altersruhesitz und planten die Karrieren ihrer Nachkommen im Pflegebereich.

Mittags legten wir in Bacharach bei Joschs Rheinblick an. Nach einer etwas chaotischen Bestellung – die Wirtin vergaß trotz Notizen einiges – genoss die ein oder andere den ersten Glühwein der Saison. Die letzten 14 Kilometer bis St. Goar verlangten besondere Aufmerksamkeit, da die Wellen in alle Richtungen liefen. Trotz dieser Herausforderung und des regen Schiffsverkehrs erreichten wir wohlbehalten unser Tagesziel.

Die Hameln bei Boppard

Nach einer Übernachtung im Bootshaus, bei der ich aufgrund einer Abendveranstaltung nicht dabei war, brachte mich meine Frau am Sonntagmorgen zurück nach St. Goar. Zur Freude aller nahm sie unser Gepäck mit nach Hause, wodurch uns ein erneutes Tetris-Spiel erspart blieb.

Das Jugendboot unter Hochdruckeinfluss

Pünktlich um 10:00 Uhr setzten wir unsere Tour fort. Trotz des Sonntags herrschte reger Schiffsverkehr, vor allem durch Kreuzfahrt- und Personenschiffe. Doch die Sonne ließ sich häufiger blicken, und wir mussten sogar Sonnenbrillen aufsetzen. Nach einer Mittagspause in Lahnstein bei den Rheinterassen verlief die letzte Etappe ruhig, und wir erreichten um 16:00 Uhr das Bootshaus in Neuwied.

Trotz des späten Termins und ohne Federweißer genossen wir eine wunderschöne Wanderfahrt mit stabilem Wetter, wenig Wind und bester Stimmung.

Ein herzliches Dankeschön an Bettina und Martin für die tolle Organisation!

Martin Rummel