Auf der perfekten Welle nach Bad Honnef

Am 26. März war es endlich so weit. Mein erstes Anrudern beim GTRVN. Während in den beiden vergangenen Jahren, das Anrudern coronabedingt ausfallen musste, konnte es in diesem Jahr endlich wieder in gewohnter Weise stattfinden. Wobei, eigentlich war dann doch nicht alles wie immer, denn es musste ohne Christoph auskommen, der ebenso wie noch einige Andere den Tag leider krankheitsbedingt zu Hause statt auf dem Wasser verbringen musste. Aber, man mag es kaum glauben, auch ohne ihn hat alles perfekt geklappt. Natürlich Dank bzw. wegen der vielen helfenden Hände.

Pünktlich um 10:00 Uhr fanden sich 21 Ruderwillige am Bootshaus ein. Schon nach kurzer Zeit hatte sich die Bootseinteilung wie von selbst ergeben und wir konnten fünf Boote für unsere Tour nach Bad Honnef vorbereiten. Auf Wasser gingen die Corona, die Old Joe, die Heinrich, die Donauwelle und die Rolandsbogen.

Bei perfektem Wetter legte ich mit meiner Coronamannschaft Sandra, Axel, Andrea und Michael um 10:45 Uhr ab. Dass Sonnenschutz völlig überbewertet wird, wurde mir erst abends bewußt … ich leuchte vermutlich noch immer, denn ich hab mir ganz schön den Pelz verbrannt. Aber zurück zum Rudern. Bereits kurz nach dem Ablegen sorgte der Schiffsverkehr für einige Wellen. Auch das darauffolgende Andernacher Loch zeigte sich von seiner besten Seite und trug einen massiven Teil zur unfreiwilligen Abkühlung bei. Nach 10 Kilometern dann die erste Pause. Das Hein’sche Familienboot Heinrich und die Old Joe mit Anny, Ralf, Jörg und Uli gesellten sich zu uns. Kurze Zeit später bei Rheinkilometer 621 wurde eine Gedenksekunde für den „Collée-Schrott“ eingelegt, der im Schutzhafen Brohl eine  neue Heimat gefunden hat. „Wir vermissen Dich … nicht!“

Bei Rheinkilometer 624 hatten wir eine Begegnung mit einem Gütermotorschiff der MSG (Main Schiffahrts Genossenschaft), der Lenneke. Diese wird mir wohl noch läger im Gedächtnis bleiben. Plötzlich fanden wir uns auf Steuerbord auf dessen Heckwelle wieder. Begleitet vom Gekläffe des Bordhundes und den nicht wirklich netten Worten des Kapitäns ging es knapp 3 Kilometer auf der perfekten Welle gen Bad Honnef. Kurz vor Kilometer 627 schafften wir durch ein gekonntes Manöver von Michael den Absprung und mussten uns zum Abschied noch ein paar nettere Worte anhören. Für mich ein tolles Erlebnis, dass auch Michaels Worte „muss man mit einem fußgesteuerten Fünfer nicht unbedingt machen, war auch mein erstes Mal“ nicht trüben konnte.

Und weiter ging es, vorbei an Remagen, durch die Erpler Lay und vorbei an den Unkler Steinen. Hier und da mal eine Welle, die sich auch hin wieder ihren Weg in die Corona suchte. Unser Ziel war zwar Bad Honnef, aber Michael sah das offensichtlich etwas anders. Statt auf der Außenseite der Insel Nonnenwerth vorbeizufahren, zog er den Weg innen durch vor. Eine kleine Extrarunde um die Zeit zu überbrücken, hieß es, denn Dieter hatte sich mit Bus und Hänger erst für 14 Uhr angekündigt (ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle). Wie sich kurz darauf herausstellte, hatten Martin, Bettina, Jörg, Sandra und Patrik in der Rolandsbogen die gleiche Idee, während Markus, Patrick und Helmut mit der Donauwelle bereits angekommen waren. Gegen 13:30 Uhr hatten alle fünf Boote sicher angelegt. Dass die Ankunft in Bad Honnef immer wieder etwas Besonderes sein muss, dokumentiert das nachfolgende Foto von Sandra!

Natürlich durfte nach Ankunft auch das obligatorische Gruppenfoto nicht fehlen. Abriggern und Aufladen ging uns zügig und koordiniert von der Hand, so dass das Gespann deutlich früher als geplant mit 8 GTRVLern die Heimfahrt antrat, während die 13 anderen sich auf den Weg zum Bahnhof machten. Die Deutsche Bahn machte ihrem Ruf ausnahmsweise mal nicht alle Ehre, sie war tatsächlich pünktlich, wodurch wir uns alle gegen 15:30 Uhr wieder am Bootshaus einfanden. Boote putzen, aufriggern und wieder in die Bootshalle legen … wir waren unserem Zeitplan weit voraus. Die Sonne lachte noch immer, warum also bis 19:00 Uhr warten? Fleischkäse in den Ofen, Biergarnituren in den Hof und den Ausklang eines wunderschönen Tages einfach etwas vorziehen. Gesagt getan. Frisch geduscht und aufgehübscht nahmen wir bei Kaltgetränken (auch wenn der Glühwein von Christoph gut gemeint war), Fleischkäse und vielen leckeren Salaten in geselliger Runde Platz. Ob die „Nudelsalat-Challenge“ einen eindeutigen Sieger hervorgebracht hat, bin ich mir jetzt nicht so sicher. Zwischenzeitlich ging Hans Voigt noch auf „Förderkreis-Wein-Promotion-Tour“ und konnte noch den ein oder anderen Sechser an den Mann bzw. die Frau bringen. Als die Sonne untergegangen war, wurde es dann doch recht frisch und da man uns ja in dieser Nacht noch eine Stunde klauen würde, machten wir uns gegen 21:00 Uhr auf den Heimweg.

Vielen Dank an Alle, insbesondere meiner Mannschaft und Michael für sein „Rudergarn“: Es war die perfekte Welle, es war der perfekte Tag!

Corinna Schneider