Burgertour 2021 nach Rolandseck

Die Inzidenzzahlen sind – mit Unterstützung der Sonne – nach und nach gefallen, die Coronaregelungen wurden entsprechend schrittweise gelockert, gleichzeitig sind die Hoffnungen auf einen weitgehend „normalen“ Ruderbetrieb bei allen Vereinsmitgliedern gestiegen. Die traditionelle Burger-Tour von Patrik konnte vor diesem Hintergrund als erste offizielle Vereinswanderfahrt stattfinden. Allerdings hat der nur deutlich zurückgedrängte Coronavirus die Traditionsrudertour gleich mehrfach wesentlich beeinflusst. Es musste eine Personenbegrenzung beachtet werden, nicht jeder Ruderer konnte sich von dem Virusgriff lösen, das übliche Rudertourziel – die Burgermeisterei in Bad Honnef – konnte nicht angesteuert werden, weil sie noch nicht geöffnet hatte, jeder Teilnehmer musste sich vor der Mitfahrt einen negativen PoC-Antigen-Test besorgen und diesen zusammen mit einer FFP2 Maske als Handgepäck mitnehmen. Als Ersatzziel hatte Patrik zusammen mit Corinna in Rolandseck Happy Smile Burger „ausgespäht“.

Mit 10 ruderbegeisterten Burgerliebhabern in zwei Booten – Julle und Rolandsbogen – sollte es mit sehr guter Stimmung, bei ungehindertem Sonnenschein, fast 30 Grad, leichtem bis mäßigem Gegenwind und bei einem Wasserstand von mehr als 60 cm über dem mittleren Wasserstand gemeinsam losgehen. Während die Rudermannschaft der Julle ruderbereit war, musste mit dem zweiten – zunächst im Ruderhaus und später auf der Deichtreppe – abgewartet werden, bis die „Blockade“ des Stegs durch zwei zwischenzeitlich angekommene Ruderboote behoben war. Als die – gewichtsmäßig deutlich unterbesetzte und alters- sowie größenmäßig unausgeglichen besetzte – Rolandsbogen nach den notwendigen Vorbereitungen endlich ablegte und mit durchschnittlich rd. 17 km/h die Fahrt recht zügig rheinabwärts aufnahm, konnte die Mannschaft mit der Julle vermutlich bereits das Andernacher Loch „genießen“. Entsprechend verspätet und mit dem im aufgewühlten Andernacher Loch zwangsläufig getankten „Frischwasser“ kam die Rolandsbogen zur Pausenstelle auf dem Rhein an, was im wartenden Boot die Frage auslöste: „Könnt ihr nicht mehr“. Diese Frage wurde beim Rudern auf der gesamten nachfolgenden Rheinstrecke bis zum Zielpunkt erkennbar und eindeutig beantwortet.

Die volle Sonnenkraft und die hohe Temperatur waren schon vor dem Ablegen der Boote schweißtreibende Ursachen und ließen für die weitere Fahrt insoweit Schlimmeres vermuten. Allerdings hatte der leichte bis mäßige Gegenwind das Rudern auf der einen Seite nicht gerade begünstigt, auf der anderen Seite hatte er aber zumeist eine angenehme und schweißdämpfende Wirkung. Außerhalb des Andernacher Lochs zeigte sich der Rhein für uns Ruderer von seiner eher angenehmeren Seite und der Schiffsverkehr hielt sich im üblichen Rahmen. Während der Fahrt ging es bei Stromkilometer 623 an dem schönen Rheinufer des Basislagers unseres „Spähtrupps“ vorbei.

Aufgrund der insgesamt flotten Fahrt waren wir viel früher als geplant in Rolandseck angekommen. Leider war dies mit einem entscheidenden Nachteil verbunden. Die ins Auge gefasste und zu unserer Ankunftszeit ansonsten freie Anlegestelle – so jedenfalls die Erkundungen unseres „Spähtrupps“ – war durch die Personenfähre zum Nonnenwerth blockiert. Das THW wollte offenkundig in Seelenruhe und Gelassenheit „irgendwann“ die Fähre zur Überfahrt zum Nonnenwerth nutzen. Weil unsere Suche nach einer Ausweichanlegestelle erfolglos verlaufen war, haben wir notgedrungen mit dem Ruderboot in Halteposition das Ablegen der Personenfähre abgewartet und sind danach an der Anlegestelle problemlos amphibisch ausgestiegen.

Nach dem Abriggern und Aufladen der Boote ging es teils zu Fuß teils mit den Fahrzeugen – etwas früher als erwartet – zu Happy Smile Burger. Trotz der guten Bewertungen im Internet waren wir – vermutlich coronabedingt – die einzigen Gäste, was nicht unbedingt ein Nachteil sein muss. Leider war die Getränkeauswahl des Lokals etwas eingeschränkt, weshalb einige bei ihren Getränkewünschen gleich mehrfach umdisponieren mussten. Das Lokal konnte kein „richtiges“ Bier anbieten, sondern nur „kastriertes“ Gebräu. Die bestellten Burger haben allen gut geschmeckt; bei einigen aber – aufgrund nicht völlig ausgereifter Essenstechnik – zumindest vorübergehend sichtbare Spuren hinterlassen.

Wir hatten – nicht nur wettermäßig – eine schöne Burger-Tour zu einem unüblichen Ziel. Vielen Dank für die gute Organisation und den reibungslosen Transport sowie das problemlose Steuern der Boote.

v.l.n.r. Jörg, Luisa, Marius, Helmut, Corinna, Axel, Sandra, Patrik, Ralf und Uli

 

Helmut Müller