Ein paar Gedanken an William

Die meisten älteren im Verein werden ihn kennen:
Wilhelm Pütz, der lieber „William“ genannt werden wollte, Dachdeckermeister, geboren am 09.04.1921.

Zu seinem „100.“ hatte ich die Gelegenheit, mich mit ihm zu unterhalten: über das Rudern im Allgemeinen und in der Corona-Pandemie, die Mitgliederentwicklung, die Volleyballabteilung usw. usw..

Da fallen einem so Gedankensplitter ein.

Es muss wohl Ende der 30er-Jahre gewesen sein: Für eine Regatta in Neuwied hatte man sich in Koblenz einen Achter geliehen, der dann allerdings beim Zurück-Rudern! ziemlich verunglückte.

Oder vom jungen Schauspieler Pütz: Nach einem Theaterbesuch in Köln war die Verwandtschaft bitter enttäuscht, ihn nicht auf der Bühne gesehen zu haben; so gut war er verkleidet und geschminkt. Die Schauspielkarriere endete abrupt mit dem Tod eines Familienangehörigen. Er war/wurde gezwungen, das Geschäft zu übernehmen.

In den 70er-Jahren fungierte er als Zusteller in der Mannschaft „GTRVN V“, die aus der Freitagsgruppe der Ruderer hervorgegangen war. Ein „alter Hase“ unter den jungen Leuten. Für jeden Fehlaufschlag gab es einen Groschen in die Volleyballkasse, und die wurde am Saisonende geschlachtet. Unvergessen die Feier bei Ali Henrich: So mancher Schnaps landete im Blumentopf oder im Schuh des Nachbarn.

William verstarb am 22.04.2021, nur wenige Tage nach Vollendung seines 100. Lebensjahres.

Über seiner Todesanzeige stand:
Weint nicht, weil es vorbei ist, lacht, weil es schön war.

Dieter Kunz