Erfolgreicher Saisonstart für Gerrit und Linus

Erfolgreiche Ruderer werden bekanntermaßen über den Winter gemacht. Der erste Test zur Feststellung der Leistungsfähigkeit nach dem Winter ist traditionell die DRV-Langstrecke in Leipzig. Diese fand am ersten Aprilwochenende mit Beteiligung von Linus David und Gerrit Schäfer statt. Gerrit hat sich mit seinem Partner halbwegs erwartungsgemäß auf Augenhöhe im Einer gemessen, die Ergoleistung der beiden waren ebenfalls sehr ähnlich. Grund genug, dass Sebastian Laurent (Mannheimer RC) und Gerrit danach entschieden haben, gemeinsam im Doppelzweier weiter in der Saison zu fahren. Ein Start im Doppelvierer mit weiteren Partnern ist nicht ausgeschlossen und auch ein Ziel in dieser Regattasaison. Rudern im Mannschaftsboot ist halt doch am schönsten.

Linus wärmt sich auf

Linus war in Leipzig am Samstag auf dem Ergo besonders gefordert, es galt die für U23 Leichtgewichte für internationale Starts als Normvorgabe angegebene Zeit von 6:25min auf dem Ergometer über 2000m zu unterbieten. Hiervon kann man halten, was man mag, Ergos schwimmen immer noch nicht, aber der DRV und seine selbst gesetzten Regeln sind halt so… Wie auch immer, er kam mit 6:25,0 nach 2000m ins Ziel, neue persönliche Bestzeit, leider 1/10 Sekunde zu langsam für den DRV. Ein Wimpernschlag, ein halber Bugball, egal welcher Vergleich herangezogen wird, es war unfassbar knapp. Linus hat anders reagiert als von mir erwartet: Er hat sich einfach gesagt, dass er auf dem Wasser zeigt, was er kann. Nach den am Sonntag zu absolvierenden 6000m auf dem Wasser lag er im gesamten U23 Leichtgewichtsbereich auf Platz 4 und in den U23-Jahrgängen auf Platz 2. Klares Statement, großartige Leistung, aller Ehren wert.

Um vor den anstehenden Kleinbootmeisterschaften (Linus) bzw. der Mannheimer Ruderregatta (Gerrit und Sebastian) schon einmal ein Rennen über 2000m zu haben, fuhren die beiden mit der Koblenzer Trainingsgruppe als Ausländer zu den österreichischen Kleinbootprüfungen nach Linz-Ottensheim. Im Halbfinale kam es, aus Gerrits Sicht, zum unsäglichen Aufeinandertreffen mit seinem Trainingspartner Linus,  erster und sechster Platz für Neuwied. Linus zog ins Finale ein und holte dort dann den zweiten Platz, Gerrit errang in seinem Finallauf ebenfalls Silber. Also ein durchaus erfolgreiches zweites April-Wochenende.

Gerrit und Sebastian im Doppel-Zweier

Am vergangenen Wochenende (21./22.04.2024) konnten Gerrit und Sebastian beide Rennen im Männer-Doppelzweier der Mannheimer Regatta für sich entscheiden, 2 Siege für die Statistik und für das Selbstvertrauen. Zumindest dem Neuwieder Teil der Besatzung kam dann auch die auf 1.500m verkürzte Regattastrecke entgegen, der Hafen gibt halt nicht mehr her.

Linus ruderte sich durch den Vorlauf, das Viertel- und das Halbfinale bis ins Finale der Deutschen Kleinbootmeisterschaften am Sonntag. Hier wurde in offenen Jahrgangsklassen gefahren, das heißt alle Leichtgewichte, unabhängig vom Alter, waren in einem Lauf. In diesem Wettbewerb ins Finale zu kommen war schon eine gute und von mir erwartete Leistung. Letztlich reichte es hinter 2 Sportlern älterer, und damit wesentlich erfahrenerer Jahrgänge, und einem weiteren U23-Sportler für Platz 4, was aller Ehren wert ist. Als zweitbester U23-Sportler der leichten Gewichtsklasse hat er erneut auf sich aufmerksam gemacht, was sich auch in der regen Kontaktaufnahme der verantwortlichen Trainer im Nachgang zeigt. Ausbaufähig ist sicherlich der Start, hier vorn dabei zu sein macht das Rennrudererleben leichter. Auf den letzten 1000m weiß er, was er kann. An Kondition mangelt es, im Gegensatz zu seinem Trainer und mir als interessiertem Laien auf dem Rad, nicht. Zumal man die letzten 500m in Krefeld auf der Regattabahn nicht begleiten kann. Auch das beruhigt nicht den Puls, wenn man als Begleitfahrer so gar nichts mehr mitbekommt.

Für Linus gilt es jetzt am 9. Mai über 2000m auf dem ungeliebten Ergometer höchstens 6:24,9min auf der Uhr zu haben. Der Test findet unmittelbar vor der Ruderregatta in Gent statt, mal schauen, ob er sich dann in einem der vom Bundestrainer gesetzten Boote wieder findet. Auch Gerrit wird die Reise nach Belgien antreten und voraussichtlich im Doppelzweier mit Sebastian dort starten.

 

Stefan Kunz