EUREGA XXXII 2024 – Ein Erfahrungsbericht der Ruderjugend

In diesem Jahr fand die 32. Europäische Rheinregatta von St. Goar/Neuwied bis Bonn am 4. Mai direkt vor unserer eigenen Haustür statt. Wir vom GTRVN waren mit 3 Booten, sowie 3 weiteren Teilnehmern in Renngemeinschaften quer durch alle Altersklassen vertreten.

Besonders erfreulich war, dass wir dieses Jahr einige Neueinsteiger im Marathonrudern begrüßen konnten. Ich persönlich startete zusammen mit den Jugendlichen Nico (Kröger), Finn (Hoffmann) und Moritz (Ludat) sowie dem erfahrenen Steuermann Niklas (Rink). Auch bei den Masters gab es verletzungsbedingte Veränderungen, die zu „Erst-Teilnahmen“ führten.

In unserem Boot hatten wir die Idee zur Meldung ziemlich spontan, genauer gesagt am Tag des Meldebeginns und bekanntlich sind Startplätze bei dieser Regatta leider sehr knapp und immer schnell vergeben. Also sprachen wir ein paar Stunden vor der Meldung noch mit erfahrenen Marathon-Ruderern darüber, wie sinnvoll eine Teilnahme ist und kamen zu dem Entschluss, dass das Ganze sicher eine tolle Erfahrung werden würde. Mit der Meldebestätigung gegen kurz nach Freischaltung der Anmeldung gab es kein Zurück mehr und wir trafen uns kurz nach Ostern zu ersten Trainingseinheiten. Erfreulicherweise fanden wir schnell zusammen und ruderten harmonisch, wobei wir nur noch kleine Technikfeinheiten justieren mussten.

Die Neueinsteiger im Marathonrudern

Am Regattatag selbst hatten wir die Ehre, als erstes Boot in Neuwied auf Wasser zu gehen. Eigentlich hatten wir, auf Anraten von Markus Müller, geplant, erst nach unseren direkten Konkurrenten zu starten, entschieden uns dann aber auf dem Wasser für die Flucht nach vorne und starteten gegen 11 Uhr auf Höhe des Pegelturms. Unsere Gegner aus Brandenburg hielten wir mit etwa 250-300m Abstand hinter uns gut im Blick und konnten unseren Vorsprung bereits im Andernacher Loch ausbauen. Angetrieben durch Niklas´ motivierende Worte verschwanden jegliche Gegner aus unserem Sichtfeld, nachdem wir Leutesdorf passiert hatten. Lediglich das DLRG-Boot begleitete uns fast die gesamte Strecke bis nach Bonn.

Unser Plan, mit regelmäßigen Pausen, die am Mittwoch vorher noch eingeübt worden waren, und einem konstanten Tempo zu rudern, ging perfekt auf, und wir konnten unter idealen Bedingungen ganz alleine bis nach Bonn rudern. Um die Insel Nonnenwerth herum merkten wir, dass die letzten 10 Kilometer noch sehr zäh werden würden. Trotz Krämpfen in den Beinen und Armen meinerseits und einer kleinen Störung durch eine Fähre kurz vor Bonn konnte uns Niklas mit den Worten “Ich kann quasi schon ins Ziel spucken” motivieren, und wir kämpften uns mit letzten Kräften ins Ziel. Mit einem “mööööp” kamen wir als erstes Boot der Regatta am Steg an. Wir konnten somit glücklicherweise mit gewisser Ruhe unser Boot aus dem Wasser holen und uns schon bald ein erstes Kölsch genehmigen.

Die Mannschaft des besten Schülerrudervereins

Die nahezu perfekten Bedingungen und der reibungslose Ablauf unserer ersten Teilnahme an der EUREGA motivieren uns auf alle Fälle für das nächste Jahr. Diese Motivation wird sicherlich auch von unseren Ergebnissen beflügelt: Der Klassensieg mit 11 Minuten Vorsprung auf einen Bonner Schülerruderverein und überraschenderweise auch der Preis für den besten Schülerruderverein, wobei uns gar nicht bewusst war, dass wir als solcher gewertet werden.

Die Bedingungen der diesjährigen EUREGA sorgten auch bei den weiteren Teilnehmern unseres Vereins für beeindruckende Ergebnisse. So konnte Markus Müller mit seiner Mannschaft den Gesamtsieg mit einer Zeit knapp über dem Streckenrekord auf die 100-Kilometer-Distanz einfahren, und auch die Master Männer und Frauen erzielten beachtliche Zeiten.

Abschließend möchte ich mich im Namen unserer Mannschaft ausdrücklich bei all denen bedanken, die uns bei unserer ersten Teilnahme kräftig unterstützt, Tipps gegeben, trainiert oder einfach nur angefeuert haben.

Letztendlich verlief die EUREGA für uns als Neulinge perfekt, und wir können jedem, insbesondere den Jugendlichen, nur empfehlen, so eine Veranstaltung mitzuerleben und zu bestreiten. Auf ganzer Linie eine großartige Erfahrung.

Tobias Weber

Weitere Informationen zur EUREGA XXXII 2024 sind online erhältlich unter https://eurega.org/