Jetzt wird´s ernst –

Nach dem gelungenen Schnupper-Wochenende ging es am folgenden Dienstag direkt auf den Rhein. Zuerst stellten wir fest, dass nicht alle Neuen vom Wochenende gekommen waren. Aber wir  Anderen waren voller Tatendrang und wurden auf verschiedene Boote verteilt. Samstags hatte ich noch das Gefühl, das alles besser geklappt hatte, als ich mir das erst vorgestellt habe, aber an diesem Abend kam mir der gesamte Ablauf doch sehr aufwändig vor.

Jedes Boot hat seine besonderen Eigenschaften, zu jedem Boot gehören ganz bestimmte Skulls, die wiederum in der richtigen Art über die Treppen bis zum Steg gebracht werden müssen, dann kommt das Tragen der Boote über den Deich, was man sicher etliche Male gemacht haben muss, um sich eine eigene Tragetechnik anzugewöhnen. Die Skulls danach noch richtig einzubauen bedarf auch wieder der Übung. Das Einsteigen fiel mir nicht ganz so schwer wie ich dachte, doch so ein schaukelndes Boot mit seinem Rollsitz macht es einem nicht leicht.

Im Hafen hatte man uns samstags schön ruhig die Rudertechnik erklärt, hier auf dem Rhein mit seiner Strömung fiel es mir in dieser ersten Stunde sehr schwer, auf all das Erlernte zu achten. Ich wollte nur ja alles richtig machen, was nur dazu führte, dass ich mich ziemlich verkrampft auf meinem Sitz hielt. Ich dachte schon „lass es sein“. Aber direkt aufgeben kam dann doch nicht in Frage.

An den nächsten Dienstagen hatte ich ein etwas besseres Gefühl, zumal wir in den Hafen ruderten und dort wieder etwas ruhiger üben konnten. Entspannt das Rudern genießen kann ich persönlich jedoch sicher noch lange nicht, aber eine leise Ahnung bekomme ich langsam doch. Unsere Trainerinnen Constanze und Kathleen haben sich sehr einfühlsam um alle Fehler gekümmert, uns aber auch gesagt, wenn etwas klappte. Was ich sehr hilfreich finde ist, dass wir donnerstags nach dem Kinderrudern noch auf der Wied mit den beiden Trainerinnen üben können.

Der Teamgeist, das nette Miteinander und die Hilfsbereitschaft der erfahrenen Ruder:innen machte mir den Einstieg in eine neue Sportart etwas leichter.

angelegt

Seit letzter Woche bin ich nun „richtiges“ Mitglied im Verein. Und schon kam ein großes Abenteuer auf mich zu! Eine Ruderfahrt nach Andernach. Alle freuten sich schon auf diese Fahrt, doch mir war mulmig zumute, weil ich an die großen Schiffe mit ihren Wellen dachte. Es war anstrengend, lehrreich und doch auch schön, die Herausforderung bewältigt zu haben.

Mal sehen, was noch so alles kommt.

 

Jutta Oster