Köln als weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Deutschen Jugendmeisterschaft

Am 21./22. Mai 2022 stand für Linus David die zweite DRV Juniorenregatta in Köln-Fühlingen auf dem Programm. Wieder stellte er sich gemeinsam mit seinem Partner Julius Rauchenecker der Konkurrenz im leichten Junioren-A-Doppelzweier und Einer bis 75kg.

Die aus Sicht der betreuenden Trainer interessantere Bootsklasse ist der Doppelzweier, hier erlebten die beiden Nachwuchsathleten ihr buchstäbliches Waterloo. „Wir haben das zerrollt, da ging nix zusammen, das war einfach Ka%&“, so die Zusammenfassung unseres enttäuschten Athleten. Letztlich ruderten die beiden nach 2000m als Vierte mit 6sek Rückstand auf das siegreiche Boot aus Esslingen/Nürtingen über die Ziellinie und verpassten damit den am Folgetag gesetzten ersten Lauf (jeweils die ersten 3 Boote aus beiden Läufen des Samstags) knapp. Immerhin: den zweiten Lauf gewannen Linus und Julius am Sonntag mit Ackerlängen (13,4 Sek.) Vorsprung, die Geschwindigkeit war so, dass man auf dem Begleitrad schon richtig Gas geben musste, um da mitzuhalten. Auch als interessierter Begleiter kommt man da durchaus ins Schwitzen. Was nehmen die beiden hieraus mit? „Wir gehören nicht ins B-Finale“, waren die ersten Worte des Saarbrücker Sportlers am Steg. Das haben die beiden richtig gut gemacht, sie haben gezeigt, dass sie können, wenn sie wollen und fokussiert zu Werke gehen. „Lieber jetzt als bei der Meisterschaft“, das sagte niemand geringeres als Diethelm „Max“ Maxrath, der in Saarbrücken die Trainingsleitung innehat. Dem kann ich nur zustimmen. Es wäre zumindest auch für meine Nerven erheblich schonender, wenn sie die mögliche Leistung immer auf den Punkt abriefen. Aber ich bin da optimistisch, das wird schon werden!

Schlachtpläne werden geschmiedet – Linus und Julius nach dem Einerrennen am Sonntag

An beiden Tagen standen noch jeweils Einerrennen an. Am Samstag erreichten beide in ihren jeweiligen Läufen den zweiten Platz. Das führte dann am Sonntag zu einer aus sportlicher Sicht interessanten Begegnung auf den Außenbahnen: Julius 1, Linus 5. Ein Trainer auf der linken Seite, ein Nicht-Trainer auf der Tribünenseite auf dem Fahrrad. Die Burschen haben sich nichts geschenkt, Linus hat nach etwas zu langsamen Start das Feld von hinten komplett über den mittleren Streckenabschnitt aufgerollt und sich auf den letzten 250m mit seinem eigentlichen Partner „gefetzt“. Das war ein richtig starkes Rennen, aller Ehren wert! Am Ende überquerte Julius´ Bugball mit etwas mehr als 2 Sek. Vorsprung die Ziellinie vor Linus. „Dieses Rennen soll euch Rennhärte bringen“ – das war die Ansage. Haben sie umgesetzt. Absolut sehenswert, schade, dass sich so wenige auf den Weg nach Köln an den Fühlinger See gemacht haben.

Wie geht es jetzt weiter? Das kommende lange Wochenende wird für intensives Training genutzt. Die beiden Einer bleiben in der Halle, der Fokus liegt auf dem Doppelzweier und einem geplanten Doppelvierer, gemeinsam mit Sportlern aus Worms, für die Internationale DRV Juniorenregatta in Duisburg Wedau am Pfingst-Wochenende. Auch Duisburg ist von Neuwied aus gut mit dem Wagen erreichbar. Fahrt hin, es lohnt sich. Das ist Juniorensport auf absolut höchstem nationalem Niveau mit Neuwieder Beteiligung!

Erstmal durchatmen – Gerrit im Einer

Für einen weiteren Neuwieder Junior wird es einige tausend Kilometer entfernt interessant: Ebenfalls am Pfingstwochenende findet die 75. Regatta der „Annual Canadian Secondary Schools Rowing Association“ statt. Das sind die nationalen Meisterschaften der Kanadischen Schulen, in denen der Nachwuchsleistungssport dort im Wesentlichen betrieben wird.

Gerrit Schäfer wird dort die Farben seiner Gastschule vertreten. Wer mein Vorwort in der Sport Live gelesen hat weiß es – Gerrit ist aktuell dort zu einem Austauschjahr. Was mich, ohne dass ich da Einfluss gehabt hätte, stolz macht: Gerrit wird dort im Doppelzweier (Normalgewicht, es liegen grob 20kg zwischen Linus und ihm) gemeinsam mit Fabio Geisler (RV „Weser“ Hameln) ins Boot steigen. Ab und zu holt einen dann doch die Vergangenheit ein… Hameln, Rudern, Junioren, Jürgen, da war was… Ich freue mich ehrlich, dass der Zufall die beiden zusammengeführt hat. So starten Sportler „meiner“ beiden Vereine auf einer verdammt weit entfernten nationalen Meisterschaft in einem Boot. Neben dem Doppelzweier wird es auch im Doppelvierer auf die Strecke gehen. Wir dürfen sehr gespannt sein, was Gerrit zu berichten hat. Im Kleinboot ist er sehr optimistisch und, zumindest soweit ich das aus der Ferne beobachten kann, peilen sie zurecht eine Medaille an. Weitere Infos findet ihr hier: www.cssra.ca

Pritsche wird überbewertet – in Kanada geht das ohne

Weitere Details werden dann hier von Gerrit zeitnah folgen. Man will ja keinen Druck aufbauen…

Stefan Kunz