Lahnwanderfahrt vom 29.07.- 31.07.22

Meine erste richtige Wanderfahrt!

Schon in der Planung weckten Schlagwörter wie Matratzenlager, Selbstverpflegung, Tunnel und Schleusen meine Neugierde und meine Unsicherheit. Letzteres wurde im Keim erstickt dank der perfekten Planung der Fahrtenleitung.

So trafen wir uns am Freitag den 29.7. um 15 Uhr bei schönstem Wetter und knappen 30° Grad zum Verladen am Bootshaus. Schnell waren die Old Joe und die Heinrich vom GTRVN und die Rückenwind von der NRG abgeriggert und verladen neben diversem Proviant und vielen Gepäckstücken. Pünktlich um 16 Uhr zogen wir mit dem Vereinsbus und den Booten Richtung Weilburg. Vater Sassin war wieder einmal so nett, den Transport von Mensch und Material zu ermöglichen. Dafür ein großes Dankeschön. Ebenfalls war Corinna mit einem Teil der Mannschaft in Richtung Nassau losgefahren, um Ihr Auto am Ziel abzustellen. Der weitere Weg nach Weilburg wurde dann per Bahn absolviert.Als die Bahn in Weilburg ankam, waren die Boote abgeladen, aufgeriggert und das Gepäck an einem Ort gestapelt.

Aufriggern der Boote in Weilburg

Aufriggern der Boote in WeilburgDie ersten gekühlten Getränke wurden geöffnet, abgerundet von drei Familienpizzen. Bei kurzweiligen Gesprächen zu Improvisationsstrategien zu vergessenem Geschirr, Geschichten zu der Brücke in Weilburg und der Begehung des Bogens verging die Zeit sehr schnell, so dass in Weilburg noch Getränkenachschub organisiert werden musste. Abgeschlossen wurde der Abend durch eine Runde Kartenspiel „Lügen“ zu dem wir von der Jugend, Lars und Matteo, herausgefordert wurden. Dann ging’s ab ins Matratzenlager, bzw. einige haben es vorgezogen, bei dem schönen Wetter, draußen zu übernachten. Samstagmorgen, das gemeinsame Frühstück war beendet, das Matratzenlager geräumt und die Bootsbesetzung wurde preisgegeben. Ich durfte mit Sandra, Constanze und Corinna auf dem Steuerplatz die Rückenwind fahren. Beim Beladen lernte ich auch, was Alles in ein Ruderboot reinpasst, und da hatten wir sogar noch Platz. So ging es mit der verpflichtenden Rettungsweste Richtung Weilburger Tunnel und der ersten Doppelschleuse. Noch nie in meinem Leben habe ich so viele Kanus bzw.  Kanuten auf einem Fleck gesehen und die Stimmung war prächtig.

Schleusentunnel Weilburg

Nach der Schleuse steuerten uns die Steuerleute trotz Niedrigwasser souverän durch die zum Teil unkoordinierten Kanuten und wir konnten entspannt rudern. 2-3 Schleusen später durfte Sandra und ich auch zum ersten Mal eine Schleuse bedienen und den Blick von oben in die Schleuse genießen.

Runkel

In Runkel machten wir einen Halt, um die Eisdiele zu besuchen und um die Runkeler Schleuse mit Querströmung zu betrachten, denn das war eine der Hausaufgaben für die Steuerleute aus der Steuermannsschule. Auch diese Schleuse wurde von allen ohne Probleme passiert und die normale Ruderroutine kehrte wieder ein.

Nur für mich nicht, zum ersten Mal in meinem Ruderleben sollte ich steuern. Und es hat mega viel Spaß gemacht, abgerundet von den neidischen Kommentaren einiger Kanuten dazu, dass ich als einziger Mann im Boot von drei Frau gerudert wurde. Der nächste Halt war in Dietkirchen. Traditionell – so nach Uli’s Erzählungen – haben wir auf dem Helene-Fischer-Platz eine letzte Erfrischung zu uns genommen , bevor wir in Limburg  am Ruderverein anlegten.

Helene-Fischer-Platz, Dietkirchen

Das Quartier war wieder perfekt und der Tag wurde bei einem gemeinsamen indischen Abendessen abgeschlossen. Der Sonntag beginnt mit einem lockeren Frühstück auf dem Balkon des Limburger Rudervereins von wo aus wir mit bewährter Bootsbesetzung Richtung erster Schleuse mit Schleusenwärter ruderten. Wieder gab es einen Wechsel auf dem Steuerplatz, so dass nun Sandra steuern durfte. Selbst zeitweise einsetzender leichter Regen beeinträchtigte die gute Stimmung in keinster Weise. Zur Mittagspause wurde in Laurenburg angehalten, interessanter weise unterschieden sich die Bestellungen im Gasthof zum Lahntal nur zwischen Pommes und Apfelkuchen.

Die letzten Kilometer bis Nassau kam ich, dank des ständigen Wechsels des Steuermanns bzw. der Steuerfrau auch noch auf meine Technikkorrekturen. In Nassau angekommen wurden die Boote gut deponiert, da die Fahrtenleitung die Rückführung der Boote über die Lahn am folgenden Montag mit einer separaten Besetzung organisiert hatte. Somit blieb uns nur per Vater Sassin-Taxi, Bahn oder mit Corinna zurück nach Neuwied zu fahren, womit das Wochenende zu Ende ging.

Ich möchte mich bei der Fahrtenleitung, sprich Corinna und allen Beteiligten für das tolle Erlebnis meiner ersten richtigen Wanderfahrt bedanken. Lustige Anekdoten, wie die von einem Schleusenwärter, der bemängelte, dass wir mit unserem Paddelhacken den Lack der Schleuse beschädigen , werden mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Jörg Bonin