Leverkusentour 2020
Eigentlich ist es nichts Spektakuläres, über die alljährliche Tagestour nach Leverkusen zu berichten. In diesem Jahr ist es allerdings doch etwas Besonderes. Es ist nämlich, neben der Burger-Tour, die erste Traditionstour, die überhaupt in diesem Jahr durchgeführt werden konnte. Üblicherweise hat der Großteil der Teilnehmer nach den langen Wanderfahrts-Wochenenden im Frühjahr bereits das Fahrtenabzeichen für das laufende Jahr in der Tasche, nicht so in diesem Jahr. Alle sind froh, dass mit der Leverkusentour endlich ein Stück Normalität ins Ruderjahr einkehrt und hoffen, dass die fehlenden Kilometer für das Fahrtenabzeichen nun doch im zweiten Halbjahr 2020 noch reingeholt werden können.
Am Samstagmorgen (4.Juli) konnten wir es kaum fassen, als Uli 5 Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt schon auf dem Bootshausvorplatz vorfuhr. Allein daran konnte man sehen, wie wanderfahrtshungrig einige GTRVN-Mitglieder in diesem Jahr sein müssen. Nachdem das obligatorische „Vorher-Foto“ von Corinna gemacht wurde, starten wir bei angenehmen Morgentemperaturen mit neun Personen und zwei Booten rheinabwärts. Der für Corinna vorgesehene 10.Platz musste leider verletzungsbedingt frei bleiben.
Im Andernacher Loch war das Wasser glatt wie selten und bei leichtem Schiebewind bewegten wir uns in Richtung Bad Honnef. Hier wurde beim WSV eine kurze Frühstückspause eingelegt. Danach ging es zügig weiter nach Bonn, wo Markus kurz an Land sprang, um seinen beim Bonner Ruderverein vergessenen Einteiler einzusammeln. In Mondorf nutzten wir die im schützenden Hafen gelegene Anlegemöglichkeit des Niederkasseler Rudervereins. Nachdem unsere inzwischen traditionelle mittägliche Einkehr im Café Hafenschlösschen im vergangenen Jahr fast an der Mittagspause des Lokals gescheitert wäre, hatten wir uns dieses Jahr ordnungsgemäß angemeldet. Wir bemühten uns redlich, keine Regelverstöße zu begehen, damit wir auch im nächsten Jahr wiederkommen dürfen. Man könnte sagen, dass dies auch nahezu gelungen ist. Für das nächste Jahr bekamen wir von der Wirtin lediglich den Auftrag, sie bei der Reservierung daran zu erinnern, dass sie genügend Bergisches Radler in den Kühlschrank legt, da wir die gekühlten Vorräte dieses köstlichen Getränks wohl in diesem Jahr nahezu aufgebraucht hatten.
Gegen 14 Uhr brachen wir auf, um die verbleibenden 35 km in Angriff zu nehmen. Der Wind hatte ordentlich aufgefrischt und wehte leider nicht immer in die richtige Richtung. Das bremste uns streckenweise ein klein wenig aus, änderte aber nichts daran, dass wir bereits um 16.15 Uhr am Steg des RTHC Bayer-Leverkusen ankamen. Corinna und Patriks Hund Gremlin, die uns bereits während der Mittagspause Gesellschaft geleistet hatten, standen schon bereit, um uns in Empfang zu nehmen. Corinna verewigte uns auf dem obligatorischen „Nachher-Foto“ mit Stromkilometer 695 im Hintergrund.
Wir hatten es wieder einmal geschafft! Für die beiden Marathon-Ruderer unter uns war es vermutlich nur eine Spazierfahrt, aber für die übrigen Teilnehmer waren die 87 km von Neuwied zum RTHC eine stolze Leistung. In diesem Jahr hatten wir das Glück, dass die Bootshausgaststätte geöffnet hatte, so dass wir dort noch in gemütlicher Runde zusammensitzen konnten, um uns Frikadellen, Kuchen und Kölsch einzuverleiben. Danach kamen wir in den Genuss, als erste Rudergruppe im funkelnagelneuen Vereinsbus von Marius nach Neuwied chauffiert zu werden. Wenn das nicht ein würdiger Tagesabschluss war! Fahrer und Gefahrene zeigten sich durchaus zufrieden mit dieser ersten längeren Testfahrt. Hoffen wir, dass das neue Gefährt pfleglich behandelt wird und viele Wanderfahrten und Regatten schadlos überstehen wird.
Bettina Grzembke