Taufe eines „kleinen Monsters“
Das gab es bei uns auch noch nicht oft. Ein privat gespendetes Boot. Genauer gesagt ein Baumgarten B-Zweier. Und das mit Vollausstattung, würde man wohl beim Auto sagen. Carbon-Sandwichbauweise, Lenzklappen, Fußsteuer, Bug- und Heckabdeckung, Concept II Big Blades und vor allem einer Sonderlackierung. Ganz GTRV-untypisch ist es nämlich schwarz-weiß. Liest man dazu den Namen „Gremlin“, kann man schon fast erahnen warum. Weiß man zusätzlich, dass Vater Dieter und Sohn Patrik Sassin das Boot im Wert von 15.000 Euro gespendet haben, dürfte alles klar sein. Es erinnert an den quirligen, immer freundlichen, kleinen Papillon, der mit Herrchen Patrik so manches Ruderabenteuer erlebt hat, und fast 15 Jahre ein treuer Begleiter zu Land und zu Wasser für ihn war.
Die Spende selbst ist ein Dank für 33 Jahre Mitgliedschaft mit jeder Menge Erlebnissen und tollen Erinnerungen. Über 40.000 Ruderkilometer für Patrik und ebenso tausende Landdienst- bzw. Transportkilometer für seinen Vater, der ebenfalls gerne auf eine ereignisreiche Zeit mit dem GTRVN zurückblickt.
Selbstredend, dass Dieter daher die Rede anlässlich der Bootstaufe am 13. April 2024 hielt. „Immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel“, die symbolische Taufe mit Rheinwasser und das Spalierstehen mit den Skulls gehörten ebenso zum Taufritual, wie die anschließende Jungfernfahrt, welche Patrik mit Markus im Heimatgewässer zwischen Pegelturm und Raiffeisenbrücke absolvierte, bevor die „Gremlin“ offiziell in Dienst gestellt und damit dem GTRV Neuwied übergeben wurde.
Christoph konnte sich nicht daran erinnern, dass zuvor schon einmal ein Boot von Eltern eines Mitgliedes für den Breitensport gespendet wurde. Sehr wohl erinnern konnte er sich jedoch an den orangenen VW-Bus, mit dem Dieter jahrelang beim Transport unterstützt hat. Er würdigte das Engagement der Familie Sassin und bedankte sich für die mehr als großzügige Spende.
Bleibt zu hoffen, dass die „Gremlin“ nicht wie ihr filmischer Namensgeber ein kleines Monster ist, das weder nass noch dem Sonnenlicht ausgesetzt werden darf. Stattdessen soll sie ihrem tierischen Vorbild gleichen – stets freundlich und zuverlässig die Mannschaft über verschiedenste Gewässer fahren und sicher zurück an Land bringen.
Corinna Schneider