Trotz CORONA viel AURA und prima MUCKE am Bootshaus – Bootstaufen und Indienststellungen am 29.08.2020 mit großem Zuspruch

Der neue Vereinsbus

Im Gegensatz zu sogenannten Kontaktsportarten sind wir als Ruderer noch verhältnismäßig gut durch die diesjährige Covid-19-Krise gekommen. Zwar mit großem Aufwand und entsprechendem Hygienekonzept, dafür aber schon relativ früh, konnten wir unsere Sportart wieder ausüben. Eines, wofür der GTRVN auch steht, blieb dieses Jahr aber doch auf der Strecke: das „gesellschaftliche Leben“ mit Vereinsfesten, Räumchenabenden und Treffen am Bootshaus fand dieses Jahr quasi bisher überhaupt nicht statt.

Der Vorstand war sich einig, dass hier Abhilfe nötig ist, auch wenn dies mit einem riesigen organisatorischen Aufwand verbunden ist. Und es gab schließlich noch viele gute Gründe für ein Sommerfest am Bootshaus: schließlich galt es, drei Boote und einen neuen Vereinsbus zu taufen bzw. in Dienst zu stellen.

Entsprechend wurde geplant, organisiert und von offiziellen Stellen Freigaben eingeholt, so dass sich die gesamte Vereinsfamilie am 29.08. ab 17 Uhr am Bootshaus treffen konnte. Das Konzept war durchdacht, es wurde alles berücksichtigt: schriftliche Anmeldungen waren im Vorfeld nötig, es gab einen abgesperrten Bereich vor dem Bootshaus mit Einlasskontrolle, Einbahnstraßensystem und den bekannten Hygienemaßnahmen wie Mundnasenschutz, Abstandsregeln und Händedesinfektion. Auch beim kulinarischen Angebot wurde die aktuelle Situation bedacht, aus hygienischen Gründen gab es lediglich Flaschengetränke und Wurst vom Grill im Brötchen.

Aber schon früh war erkennbar, dass das Konzept aufging und der große Aufwand gerechtfertigt war: 80 Anmeldungen belegen eindrucksvoll, dass viele Vereinsmitglieder von jung bis alt entsprechende Veranstaltungen in diesem Jahr vermisst und sich auf das Vereinsfest gefreut haben. Bei bestem Wetter sorgten sie für einen passenden Rahmen zu dieser Veranstaltung. Und alle Anwesenden sind an dieser Stelle für ihre Disziplin bei der Einhaltung der Hygienevorgaben zu loben.

Der 1. Vorsitzende, Christoph Grzembke, zeigte sich sichtbar erleichtert bei der Begrüßung aller Gäste. Es folgte ein Grußwort von Jan Einig, dem Oberbürgermeister von Neuwied. Beide Redner gingen natürlich auf die besonderen Umstände in diesem Jahr ein. Danach ging es aber wieder darum, zu mehr Normalität zurückzukehren und in die Zukunft zu schauen. Zunächst wurde dazu der neue Vereinsbus in Dienst gestellt, der sich rechtzeitig zu den Vereinsfeierlichkeiten mit neuer attraktiver Folierung präsentierte. Christoph Grzembke dankte allen Sponsoren, allen voran den Vereinsmitgliedern Alexander Pierdolla vom Sanitätshaus Pierdolla sowie Thomas Breuer und Michael Kröger von der Fa. Tardis. Er nutzte auch die Gelegenheit, Alexander Pierdolla noch für die Spende zur Restaurierung der Bootshaus-Beschriftung und neuen Vereinsflaggen zu danken. Er wünschte dem Bus allzeit gute Fahrt, der Wunsch nach einer Handbreit Wasser unter’m Kiel macht hier nicht sehr viel Sinn.

Danach standen die Bootstaufen auf dem Programm. Es ist schon beeindruckend, wie aktuell der Bootspark des GTRVN mit großem finanziellem und personellem Aufwand modernisiert wird. Nachdem bereits in 2019 im Rahmen des Frühlingsfests vier Boote getauft und in Dienst gestellt wurden, folgten in diesem Jahr drei weitere Boote. Den Anfang machte die AURA, ein Rennboot mit beeindruckender Vergangenheit. Der Vierer hatte bereits einem australischen Team zu WM-Silber verholfen, bevor es nun über die Schweiz den Weg an den heimischen Pegelturm gefunden hat. Nach einem Grußwort von Herrn Grün von der Sparkasse Neuwied, die sich bei der Bootsanschaffung auch als Sponsor beteiligt hat, übernahm Taufpate Dieter Kunz, 2. Vorsitzender Finanzen und Verwaltung, das Mikrofon, gab Hintergrundinformationen zur Geschichte des Rennvierers und dem Bootsnamen und taufte schließlich das Boot auf den Namen AURA.

Ohne Unterbrechung ging es weiter mit der nächsten Taufe. Martin Rummel wies in seiner kurzweiligen Rede zunächst auf die Notwendigkeit hin, auch die Nachwuchsruderer in Altwied mit neuerem Bootsmaterial zu unterstützen. Der gesteuerte Zweier soll ab sofort als Ausbildungsboot auf der Wied zum Einsatz kommen. Martin dankte den beiden Bootswarten und ihren Unterstützern für die hervorragende Arbeit bei der Überarbeitung des gebrauchten Bootes, ging auf den Namensgeber des Bootes, den ehemaligen Bootswart Mucke, ein, philosophierte noch ein wenig zum Bootsnamen und taufte schließlich das Boot.

Danach stand noch die Taufe eines C-Vierers an, der als ungesteuerter Fünfer und als gesteuerter Riemen- und Skull-Vierer gefahren werden kann und sowohl im Breitensport als auch bei Marathonregatten zum Einsatz kommen soll. Bevor er das Mikrofon an den Taufpaten weitergab, ging Christoph Grzembke noch auf den Bootsnamen ein. Ein Boot auf den Namen CORONA zu taufen, ist in diesen Zeiten nicht unumstritten, denn der Name ist aktuell natürlich nicht unbedingt positiv besetzt. Aber es ist durchaus üblich, bei der Namensauswahl von neuen Booten auch die zeitlichen Umstände zu berücksichtigen. Der Bootspate, Trainer Jonas Effert, ging ebenfalls noch auf diesen Aspekt ein, bevor er das Boot taufte.

Nach den Taufen standen traditionell noch die Jungfernfahrten auf dem Programm. Die AURA ging mit einer bunten Mischung von Leistungsruderern aller Altersklassen auf Wasser, die MUCKE wurde mit einer Abordnung aus Altwied besetzt und die CORONA mit einem Team aus Marathonruderern, die in den letzten Jahren auf diversen Langstreckenregatten mehrfach sportliche Meriten für den GTRVN eingefahren haben. Bei der Auffahrt vor dem Deich unter dem Applaus der Mitglieder, Freunde und Förderer des Vereins ließ es sich die Mannschaft der CORONA nicht nehmen, noch im Boot mit dem gleichnamigen Bier auf das neue Boot anzustoßen.

Abschließend stand dann noch als letzter offizieller Programmpunkt die Verleihung der Fahrtenabzeichen 2019 auf dem Programm. Nicht unerwähnt blieb der Äquatorpreis von Irmgard Reisdorff. Danach war gemütliches Beisammensein angesagt, was ca. 20 Vereinsmitglieder noch bis in den frühen Morgen nutzten, um dann gemeinsam abzubauen und aufzuräumen. Am Ende waren sich alle einig: es war schön, dass es endlich mal die Möglichkeit gab, sich auch mal außerhalb des Ruderbootes zusammenzusetzen. Der gesamte organisatorische Aufwand hatte sich gelohnt. Freuen wir uns auf erfolgreiche Einsätze von den neuen Booten und dem neuen Vereinsbus. Und darauf, dass solche Feste im nächsten Jahr hoffentlich wieder zur Normalität werden und keine Ausnahme darstellen.

 

Axel M. Gundlach